Risikoanalyse
Nach DIN EN 62305-2 wird eine Risikoanalyse erstellt, um zuerst die Notwendigkeit des Blitzschutzes zu ermitteln. Ziel einer Risikoanalyse ist die Objektivierung und Quantifizierung der Gefährdung der baulichen Anlagen durch direkte und indirekte Blitzeinschläge um den notwendigen Schutz zu gewährleisten. Zur weiteren Bestimmung, ob ein Blitz- und Überspannungsschutz für ein Gebäude oder Gebäudeteile vorzusehen ist, dienen die Richtlinien VdS 2010:2005-07(03) Risikoorientierter Blitz- und Überspannungsschutz.
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Statistisch gesehen sind es über 1,5 Millionen Blitzeinschläge pro Jahr und das allein nur in Deutschland.
Die Aufgabe einer Risikoanalyse ist, das Schadensrisiko durch direkte und indirekte Blitzeinschläge für eine bauliche Anlage einschließlich Personen und Ausrüstung zu bestimmen. Durch Blitzschlag an Gebäuden entstehen Schäden in Millionenhöhe. Dreimal so hoch sind die Überspannungsschäden.
Ein Blitzeinschlag verursacht Schäden an der Bausubstanz und an den Installationen des Hauses. Mechanische Schäden sind zerstörte Dachflächen, gespaltene Dachbalken, abgesprengte Putzflächen an Decken und Wänden, zerstörte Fenster und Türen. Dazu kommen durch die große Hitzeentwicklung Brände am Dachstuhl und Wasserschäden durch Löschwasser. Installationsschäden treten als herausgesprengte Unterputzleitungen, verschmorte Verteiler- und Steckdosen sowie zerstörte Zählerkästen auf. Speziell Heimcomputer, Haushalts- und Unterhaltungsgeräte, elektronisch gesteuerte Heizungsanlagen, Telefon- und Faxgeräte werden durch Blitz- und Überspannungsschäden zerstört. Die Kosten einer Blitzschutzanlage dagegen sind vergleichsweise gering. Sie betragen nur ein bis zwei Prozent der Baukosten eines Einfamilienhauses.
Wir sind spezialisiert, eine fachgerechte Risikobeurteilung zu ermitteln und zu berechnen.
Unser ausgebildetes Fachpersonal ist in ganz Europa für Sie im Einsatz.



Gefahren bei einem direkten Blitzeinschlag
Wenn ein Mensch vom Blitz getroffen wird, fließt der Blitzstrom in den meisten Fälle über die Außenfläche des Körpers zur Erde ab, wobei es zu Verbrennungen kommen kann. Wenn ein Blitzstrom durch den Körper fließt kann der Strom zu Bewusstlosigkeit, Atemstillstand, Lähmungen oder Herzstillstand führen.
Gefahren bei einem indirekten Blitzeinschlag
Beim Einschlag in einem Baum, Mast oder Gebäude kann der Blitz auf Personen, die sich in der Nähe befinden, überspringen. Wenn Gegenstände wie Metall, Holz, Stein oder Mauerwerk im Moment des Blitzeinschlages berührt werden, kann dies für Menschen und Tiere eine tödliche Gefahr bedeuten.
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Gefahren durch Spannungstrichter-Schrittspannung
Durch den Blitzeinschlag in die Erde verteilt sich der Strom in alle Richtungen, wodurch an der Erdoberfläche ein Spannungstrichter entsteht. Diese Schrittspannung führt zu einem Stromfluss durch den Körper des Menschen oder des Tieres. Bei Menschen kommt es zu Lähmungen oder unkontrollierte Reaktionen der Muskulatur. Für Tiere ist diese Stromstoß meist tödlich.
Trennungsabstandberechnung
Die Einhaltung von Trennungsabständen zu Leitern des Äußeren Blitzschutzsystems ist eine Forderung der DIN EN 62305-3, um das Auftreten gefährlicher Funken zu verhindern.
Maßnahmen, um eine Funkenbildung zu vermeiden:
- Bei getrenntem Äußerem Blitzschutz durch Isolierung oder durch entsprechende Trennungsabstände
- Bei nicht getrenntem Äußerem Blitzschutz durch Verbindung, durch Isolierung oder durch entsprechende Trennungsabstände
Der Trennungsabstand verhindert das Auftreten von gefährlicher Funkenbildung zwischen leitenden Teilen des Äußeren – Blitzschutzes und leitenden Teilen, die mit dem Potentialausgleich verbunden sind. Die Trennungsabstände müssen unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren einzeln berechnet werden.
Die Berechnung erfolgt mit folgender Formel:


- ki von der gewählten Schutzklasse der Blitzschutzanlage abhängt (Induktionsfaktor)

- kc von der geometrischen Anordnung abhängt (Stromaufteilungskoeffizient)

- km vom Material in der Näherungsstelle abhängt
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- (Materialfaktor) und L (m) Lange entlang der Fangeinrichtung oder der Ableitung von dem Punkt, an dem der Trennungsabstand ermittelt werden soll, bis zum nächstliegenden Punkt des Potentialausgleichs
DEHN bietet dem Nutzer eine gezielte Unterstützung bei der Planung durch die Software DEHNSupport. Folgende Planungshilfen stehen zur Verfügung:
- Risikoanalyse nach DIN EN 62305-2
- Trennungsabstandberechnung
- Erderlängenberechnung
- Berechnung der Fangstangenlänge
Windlastberechnung
Äußere Blitzschutzbauteile wie Fangstangen, freistehende Fangstangen im Dreibeinstativ oder Ringleitungen mit Betonsockeln müssen mit Beachtung der am Installationsort zu erwartenden
Windlastbeanspruchung errichtet / installiert werden. Die Windlastberechnung ist abhängig von der zonenabhängigen Windlast, von der Höhe des Gebäudes und der örtlichen Gegebenheit.
Folgende Grundangaben werden bei den Berechnungen angenommen:
- Gebäudehöhe ≤ 40 m
- Geländehöhe bis 600 m über NN (Meeresspiegel)
- konstanter Staudruck
- kein Eisansatz
- keine Sicherheitsbeiwerte
- keine Eigendynamik der Bauteile (Eigenschwingung)
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